Die Patientenversorgung endet nicht am Ortsschild

Andernach / Kreis MYK. Ausgehend von den Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), die maßgeblich die ärztliche Versorgung in der Region sicherstellen soll, ist eine besorgniserregende Entwicklung im Gesundheitsbereich absehbar. Darauf weist die Freie Wählergruppe Andernach (FWG) seit längerer Zeit sowohl die Andernacher Stadtspitze, als auch die politischen Gremien hin; jedoch findet man bislang nur wenig Gehör. Denn laut KV entsteht in der Region in den nächsten drei Jahren ein erheblicher Nachbesetzungsbedarf. Rund zwei Drittel der Hausärzte und jeweils die Hälfte der Fachärzte sowie Psychotherapeuten werden dann altersbedingt nicht mehr zur Verfügung stehen.
Um zu erfahren, welche Auswirkungen das für Ärzte, medizinisches Personal und Patienten haben wird, informierte sich Christian Greiner jüngst bei Melanie Schüller, die in der hausärztlichen Praxis Kempkes in Kruft angestellt ist. Als Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung mit dem Schwerpunkt nichtärztlicher Praxisassistenz (NäPA), bildet Schüller eine wichtige Säule in der Betreuung von Patienten; beispielweise bei Haus- und Pflegeheimbesuchen. Als NäPA nimmt sie damit einen hohen Stellenwert ein, da sie zur Entlastung ihrer Hausärztin beiträgt, in dem sie Tätigkeiten wie Wundversorgung übernimmt und die Ärztin im Bedarfsfall informiert. Aus Sicht von Christian Greiner ist dies ein innovativer Weg, den die Praxis Kempkes eingeschlagen hat, um die Auswirkungen des Ärztemangels etwas abzumildern. „Es ist schon längst überfällig, dass wir auch in der medizinischen Versorgung neue innovative Wege gehen. Notwendigerweise müssen wir das „Kirchturmdenken“ überwinden und aktuelle Maßnahmen kritisch prüfen, damit die jetzigen und zukünftigen Generationen sinnvoll medizinisch versorgt werden können. Wir dürfen uns nicht damit rausreden, dass wir als Stadt Andernach hier nicht zuständig sind. Vielmehr müssen wir diese Herausforderung zur Chefsache machen und dem medizinischen Fachpersonal die besten Rahmenbedingungen und Anreize schaffen, um sich in unserer Stadt niederzulassen. Dazu gehört auch die Unterstützung und Förderung von engagierten  nichtärztlichen Praxisassistentinnen, die sich, wie Frau Schüller in Kruft, mit Herzblut um ihre Patienten kümmert.“ so Christian Greiner im Rahmen des Vor-Ort-Termins.
 
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Auch in der Krufter ATV Seniorenbetreuung (Hintergrund) übernimmt Melanie Schüller als nichtärztliche Praxisassistenz (NäPA) wichtige medizinische Aufgaben. Im Gespräch mit Christian Greiner wurde klar, dass dies ein Baustein  ist, um die Folgen des sich abzeichnenden Ärztemangels in der Region abzufedern.

 

 

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